Vor ein paar Wochen habe ich das erste mal ganz klassisch das Programm namens „Urlaub am Bauernhof“ (auf dem Hof unter diesem Link) mit durchgezogen: Drei Familien, jeweils mit Kindern, auf einem Bauernhof in Österreich. Viele Tiere, rustikales Gebäude, Selbstversorgung. Dabei habe ich gelernt, dass nicht nur die Kinder selbst von dieser Form des Familienurlaubs profitieren – sondern auch die Eltern.
Warum Kinder Urlaub auf dem Bauernhof lieben…
Der Vorteil für den Nachwuchs dürfte dabei auf der Hand liegen, trotzdem sei er hier erwähnt: Aus der Sicht eines Kindes ist ein Urlaub auf dem Bauernhof ein reines Abenteuer. Sie sind in einer neuen Umgebung, schlafen meist mit Mama und Papa im gleichen Zimmer, befreundete Familien mit ihren Kindern bieten 24 Stunden lang Spielgefährten und der Bauernhof per se bietet jede Menge Entertainment – von den hofeigenen Pferden, Schweinen, Ziegen und Kühen bis hin zu irgendwelchen Pfützen, in denen man sich getrost dreckig machen kann (denn was am Bauernhof passiert, das bleibt am Bauernhof… es sei denn, es landet auf diesem Blog).
…und warum es für Eltern so wertvoll ist
Okay, aber was hab ich als Papa davon? Zugegeben, ich war zu Beginn ein wenig skeptisch, denn ich ging davon aus, dass mir schon nach kurzer Zeit langweilig werden würde – ein abgelegener Hof in der Steiermark ist schlichtweg nicht zu vergleichen mit zum Beispiel der Altstadt von Jerusalem.
Doch genau darin liegt schließlich auch der Reiz.
Denn schon bei der Ankunft stellte ich fest, dass es innerhalb des Bauernhofs gar keinen und außerhalb des Gebäudes nur beschränkten Handyempfang gab – was wiederum dazu führte, dass ich mal drei Tage komplett offline war. Kein Twitter, kein Facebook, keine Erreichbarkeit – Digital Detox, wie man es sonst nur im thailändischen Dschungel kennt.
Doch dem noch nicht genug. Denn unter normalen Umständen würden wir uns trotzdem zwingen, etwas aufregendes zu unternehmen. Wir würden Wanderkarten studieren und unsere Gastgeber so lange nerven, bis sie uns die besten Ausflugsziele verraten. Dann würden wir uns den Rucksack umschnallen, das Kind einpacken und alles daran setzen, alle Wanderrouten, Sakralgebäude, Höhlen und Museen der Umgebung zu erkunden.
Allerdings hat uns die Spielfreude der Kinder die meisten Zeit über an den Bauernhof gefesselt, und einen guten Teil der Zeit war das Wetter wechselhaft (daher das entsprechende Bild zu diesem Text, siehe oben). Also entschließen wir uns, die meiste Zeit über auf dem Bauernhof zu bleiben. Ohne Internet.
Zeit für mich, meine Freunde, meine Hobbies
Das Resultat war, dass das Wochenende mir genau das bot, was man eigentlich in jeder freien Minute haben sollte, aber bedingt durch diverse Ablenkungen nie ausreichend in Anspruch nimmt: Zeit für mich, meine Freunde und meine Hobbys.
Ich habe an den besagten Tagen sehr viele gute Gespräche geführt, bei denen wir über viele Dinge gesprochen haben, die uns beschäftigen – und wenn wir gerade nicht diskutiert haben, dann habe ich meine Kochkünste geschult (mein neues Hobby, bedingt durch den Corona-Lockdown) oder wir haben bis tief in die Nacht ein paar Brettspiele gespielt. Außerdem hatte ich einen guten Teil meines IT-Equipments mit und konnte mich daher mit meinen Offline-aber-Digital-Hobbys beschäftigen – von Fotografie und Bildbearbeitung bis zur Entwicklung meines eigenen Computerspiels (mehr wird dazu noch nicht öffentlich verraten. Schreibt mir aber gerne, wenn Ihr euch für einen Betatest anmelden wollt).
Summa summarum ist Urlaub am Bauernhof somit für mich eines: Entschleunigung, bedingt vor allem durch den Digital Detox wegen der schlechten Internetverbindung am Land. Und natürlich die Erkenntnis, dass schlechtes Wetter nicht immer ein Grund