An meinem ersten Tag in Bangalore habe ich ja einen sehr verstörten Blogeintrag geschrieben. Mittlerweile hat sich mein Gemüt deutlich geändert: Der Lärm und die Luft, sie machen mich nicht mehr so fertig wie am ersten Tag – de facto nehme ich Straßenlärm nur noch ab einem gewissen Pegel war, der Rest wird als Hintergrundrauschen abgetan (ein Zustand, den vermutlich so mancher westlicher HNO als Vorstufe zu Taubheit identifizieren würde). Gestern war ich im Kino, habe mir einen politischen Bollywood-Streifen angesehen, der in zwei Staaten verboten wurde; davor bin ich mit Wolfie und Satya über den Bazar spaziert.
Heute in der früh war ich im Supermarkt und habe dort eingekauft: eine Zeitschrift um 20 R (ca. 30 Cent), Ingwer zum kauen, eine seltsame Ayurveda-Salbe und eine Ayurveda-Nahrungsergänzung; Chips wollte ich auch kaufen, griff aber stattdessen zu „Mini Samosas“. Als ich heim in die Wohnung kam, war unsere Mitbewohnerin Elena gerade wach und gab mir gratis Yoga-Unterricht. Anschließend habe ich mir eine Ayurveda-Massage gegönnt und sitze nun im Büro, nachdem ich mir zum Mittagessen noch ein Dosa genehmigt habe.
Man kann also guten Gewissens sagen, dass ich mich in Bangalore inzwischen schon halbwegs eingelebt habe. Von daher ist es fast schade, dass ich heute abend in den Zug steige, um mir in Hampi ein wenig Entspannung vom Großstadtlärm zu gönnen. Zurück komme ich dann am Freitag, bevor es Samstag wieder nach Wien geht. Stressig? Ein bisschen. Aber das bin ich inzwischen ja gewohnt.