Innerhalb eines Jahres 4.444.444 Schritte gehen – das war das sportliche Jahresziel für 2018, das ich auf diesem Blog und im Podcast ausführlich dokumentiert habe. Schlussendlich habe ich dieses Ziel am 30.12., also einen Tag vor der Deadline, erreicht: In metrische Maßstäbe umgerechnet bedeutet das, dass ich 2018 eine Strecke von 3148 Kilometern zurückgelegt habe, was in etwa der Distanz zwischen Wien un der marokkanischen Stadt Casablanca entspricht.
Diese Angabe ist meiner Meinung nach jedoch mit Vorsicht zu genießen: Fitbit errechnet die zurückgelegten Meter, indem es die Zahl der Schritte mit dem Faktor 0,7 multipliziert, in vielen Fällen habe ich aber deutlich kleinere Schritte gemacht. Zugleich muss betont werden, dass mein Fitbit Charge 2 sehr konservativ zählt und meist weniger Schritte aufzeichnet als zum Beispiel der integrierte Schrittzähler meines Handys. Die wichtigsten Kennzahlen der Challenge habe ich nachfolgend nochmal zusammengestellt.
Wie habe ich dieses Ziel erreicht? In der obigen Grafik ist klar ersichtlich, dass ich die meisten Schritte im letzten Monat des Jahres – also im kalten Dezember – zurückgelegt habe. Im Schnitt waren noch rund 15.000 Schritte pro Tag fällig, an manchen Tagen habe ich sogar über 30.000 Schritte in der eisigen Winterkälte zurückgelegt.
Dazu gehört erstens, dass ich mich nach der Arbeit öfters nochmal aufgerafft habe, um in der Nachbarschaft noch ein paar Runden zu drehen. An einem Tag bin ich aber zum Beispiel auch bei strömendem Regen von der U6-Station Handelskai bis ans einsame Nordende der Donauinsel spaziert…
…oder habe mich zu später Stunde entlang des Wienflusses bis an die Stadtgrenze vorgekämpft:
Das landschaftliche Highlight der letzten Dezembertage war aber ohne Zweifel ein Spaziergang am Tegernsee von Bad Wiessee bis zum Braustüberl in Rottach-Egern. Auch hier habe ich ein paar nette Fotos gemacht, die Gegend ist auch abseits derartiger Challenges jedem Wander-Fan und empfehlen.
Was habe ich dabei gelernt?
Durch die Challenge habe ich im vergangenen Jahr wirklich viel erlebt – es würde wohl den Rahmen eines Blogbeitrags sprengen, aller Abenteuer des Jahres 2018 hier zusammenzufassen. Ein paar Tipps und Erkenntnisse möchte ich dennoch mit euch teilen.
- Geht raus. Dieser Tipp ist offensichtlich, aber zugleich essentiell. Nur wer regelmäßig raus an die frische Luft geht, der macht auch entsprechend viel Bewegung. Vor allem in der kalten Jahreszeit muss man dabei schon mal den inneren Schweinehund besiegen.
- Schafft Routinen. Es hilft, wenn man sich Routinen im Alltag schafft, die gezwungenermaßen zu mehr Bewegung führen. In meinem alten Job bin ich zum Beispiel immer eine Bahnstation früher ausgestiegen und eine halbe Stunde zu Fuß gegangen – one way! Dadurch habe ich mir nicht nur das Geld für den Fahrschein gespart, sondern habe auch etwas für meine Gesundheit getan und konnte zugleich nach der Arbeit das Hirn ein wenig entlüften. Nach dem Jobwechsel gab es leider auf der neuen Pendelstrecke keinen so schönen Fußweg mehr, daher bin ich am Abend noch ein paar Minuten durch die Nachbarschaft gezogen. Ein Freund hat öfters eine Straßenbahnstation ausgelassen, um sich ein wenig zu bewegen… Ihr seht: Optionen für Bewegung im Alltag gibt es genug, man muss sie nur nutzen.
- Zögert nicht zu lange. Die letzten Tage des Jahres waren vor allem deshalb so herausfordernd, weil ich zuvor öfters auf der faulen Haut gelegen bin. Meine glücklichen Tage waren aber stets jene, an denen ich mich bewegt habe – nicht die, bei denen ich stundenlang auf der Playstation gezockt habe.
- Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Und es gibt auch keine Ausreden. Es ist zu kalt? Dann zieh eine lange Unterhose an! Es regnet? Dann nimm verdammt nochmal einen Regenschirm mit! Als mir im Dezember auf der Donauinsel der kalte Regen ins Gesicht prasselte, beklagte ich mich nicht, sondern genoss das Gefühl, mich mitten in Wien wie ein Polarforscher zu fühlen.
- Macht Ausflüge. Alltagsbewegung reicht nicht aus, um Das Schrittziel zu erfüllen – ihr müsst auch an den Wochenenden aktiv sein und immer wieder neue Sachen ausprobieren. Besonders unsere Halloween-Wanderung von Heiligenstadt bis Breitensee wird mir dabei noch lange in Erinnerung bleiben.
- Sucht Gleichgesinnte. Ohne Heike, mit der ich meinen Fortschritt ständig verglichen habe, hätte ich das Ziel wohl nicht erreicht. Sie ist in neun Monaten 3.333.333 Schritte gegangen, weil sie im ersten Quartal durch die Geburt unseres Kindes körperlich eingeschränkt war. Gemeinsam sporteln motiviert, und es macht deutlich mehr Spaß.
Dementsprechend machen wir auch 2019 wieder eine sportliche Challenge, die allerdings etwas anderes gestaltet sein wird als die vorherige. Schaut in den nächsten Tagen vorbei, um mehr darüber zu erfahren – glaub mir: Es lohnt sich 😉