Unseren Sommerurlaub 2020 haben wir diesmal in Maishofen am Zeller See verbracht. Dort haben wir unter anderem auch einen Ausflug per Seilbahn auf die Schmittenhöhe und eine Familien-Wanderung auf die Stablbergalm unternommen. Vergleichsweise spontan war hingegen die Umrundung des Zeller Sees zu Fuß und mit Buggy: Ich wollte das Kind zum mittagsschlafen spazieren fahren und habe in dem Kontext beschlossen, dass man doch gleich auch um den See wandern kann. Das war nicht bloß problemlos möglich – es wurde auch zu einem netten Abenteuer für die Familie, das schließlich im Strandbad Maishofen endete. Aber eins nach dem anderen.
Die Segmentierung des Zeller Sees verstehen
Wer Urlaub am Zeller See macht und/oder diesen umrunden möchte, der sollte das unausgesprochene Gesetz verstehen, dass der See in unterschiedliche Teile segmentiert ist. Und zwar sind dies:
- Der familienfreundliche Norden: Das Nordufer des Zeller Sees zeichnet sich vor allem durch einen großen Campingplatz aus, in dessen Umfeld es die entsprechende Infrastruktur gibt. Darunter fällt unter anderem die Möglichkeit, ein Tret- oder Segelboot zu mieten sowie ein nettes Lokal direkt beim Campingplatz, mit sauberen Klos und gutem Essen zu akzeptablen Preisen. Außerdem findet sich hier das Strandbad Maishofen, das für Gäste der Ortschaft Maishofen gratis ist.
- Der kommerzielle Westen: Das Westufer wird vor allem von der Ortschaft Zell am See per se eingenommen. Hier gibt es ebenfalls ein Strandbad, inklusive Rutsche, Schwimmbad und Zugang zum See. In der Nähe des Strandbads gibt es auch ein Eisgeschäft, bei dem die Qualität aber mies und die Bedienung unfreundlich ist. Außerdem gibt es ein Casino, und Ausflugsboote legen hier ab.
- Der vielfältige Süden: Das Südufer des Sees bietet viel Abwechslung. Einerseits gibt es hier ein recht großen Wohngebiet, durch welches den Zugang zum See verbaut wird, andererseits aber auch ein sehr schönes Naturschutzgebiet. Und einen weiteren Campingplatz gibt es auch.
- Der verbaute Osten: Der Osten des Sees ist schließlich größtenteils mit Häusern von Leuten verbaut, die gerne am Seeufer leben oder dort regelmäßig ihren Urlaub verbringen wollen. Praktisch ist, dass man sich hier im an der Straße gelegenen Nah & Frisch mit Proviant eindecken kann. Ein weiteres Strandbad gibt es ebenfalls.
Länge, Dauer und Route rund um den See
Der Zeller See hat eine Küstenlänge von rund 12 Kilometern, Steigung gibt es so gut wie keine. Wer also flott geht, der kann für die Umrundung des Sees knapp drei Stunden rechnen. Wer Pausen macht – und das ist sowohl alleine als auch mit Kindern freilich eine gute Idee -, der braucht entsprechend länger.
Unsere Route führte uns vom Nordufer des Sees einmal gegen den Uhrzeigersinn um den See herum, und dabei haben wir freilich alle vorhin beschriebenen Regionen durchlaufen. Wer keinen Proviant hat, der kann sich dementsprechend noch in Zell am See mit Snacks eindecken oder essen gehen – oder man macht es wie wir und kauft sich eine Semmel im Nah & Frisch am Ostufer. Pausen kann man immer wieder an den Bänken des Sees oder in den Strandbädern einlegen. Der einzig wenig ansprechende Teil der Route ist eigentliche das verbaute Ostufer, dort führt die Strecke einige Zeit an einer stark befahrenen Straße entlang. Wer aber nicht mit Kinderwagen unterwegs und dementsprechend mobiler ist, der kann dort auch auf einen höher gelegenen Weg abseits des Ufers ausweichen.
Den Zeller See mit Kinderwagen umrunden
Die Strecke hat wie gesagt kaum Steigung und ist weitgehend asphaltiert – außer im Naturschutzgebiet, wo es einen Schotterweg gibt. Das geht sich mit Buggy ebenfalls easy aus.
Wie eingangs erwähnt, eignet sich die Strecke recht gut, um das Kind in den Schlaf zu fahren – in meinem Fall ist die Kleine kurz vor Zell am See eingeschlafen und im südlichen Wohngebiet aufgewacht. Wäre dies nicht so, dann hätte sie in Zell am See vermutlich viele spannende Dinge (Hunde, Fahrräder) zu sehen bekommen. Das Naturschutzgebiet war aber auch eine recht nette Strecke zum Durchfahren, und am Ostufer konnte sie mit Snacks beschäftigt werden.
Das wirklich Tolle für die Kids (und auch die Erwachsenen) ist aber wohl, dass man dazwischen öfters mal kurz anhalten und die Füße ins Wasser strecken kann. Und eben, dass man in einem der zahlreichen Strandbäder Pause macht, beziehungsweise den Tag ausklingen lässt.