Es dürfte in unserem Bekanntenkreis kein großes Geheimnis sein, dass wir recht begeistert vom „The Witcher„-Franchise sind. Selbstverständlich haben wir die Netflix-Serie und den Anime-Film gesehen, aber natürlich auch die Computerspiele gespielt und alle Romane gelesen. Dementsprechend pimpe ich auch gerne unsere Wohnung mit Accessoires, die sich um den Hexer Geralt drehen. Ein nettes Stück dazu ist ein Witcher-Medaillon aus dem 3D-Drucker, das man als Kühlschrankmagnet ebenso wie als Handtuchhalter verwenden kann. Das Tüpfelchen auf dem i ist dabei, es richtig anzumalen und zu „weathern“, es also alt und verrostet aussehen zu lassen. Hier findet Ihr die Anleitung für das DIY-Projekt.
Schritt 1: Witcher-Medaillon im 3D-Drucker erstellen
Um das Witcher-Medaillon zu erstellen, braucht Ihr einen 3D-Drucker. Ich verwende einen Anycubic i3 Mega S, das ist ein relativ günstiger FDM-Drucker aus China. Als Filament habe ich handelsübliches PLA verwendet, das für die meisten Drucke verwendet wird. Bei den Einstellungen habe ich mich an die für den Drucker und das Material üblichen Standardeinstellungen gehalten.
Die Vorlage für mein Projekt habe ich mir auf Thingiverse heruntergeladen. Hier hat jemand das Medaillon aus „The Witcher 3: Wild Hunt“ nachmodelliert, so dass es zum Beispiel als Kleiderhaken oder Handtuchhalter verwendet werden kann. Ihr findet die Vorlage unter diesem Link. Das Ergebnis sieht dann so aus:
Schritt 2: Das Modell grundieren
Auf dem Bild sieht man, dass mein Wolf pink ist – und das ist wohl so circa die ungruseligste Farbe, die es gibt. Also habe ich beschlossen, das Witcher-Medaillon anzumalen. Der erste Schritt ist dabei, das Modell zu grundieren: Man malt es also in einer Grundfarbe (meist Schwarz oder Weiß an), so dass die spätere Farbe besser hält. Nach dem Grundieren gibt man der Grundfarbe genug Zeit zum Trocknen.
Schritt 3: Das Witcher-Medaillon anmalen
Anschließend habe ich das Medaillon mit metallfarbener Revell-Farbe angemalt. Und es ein weiteres Mal trocknen lassen. Das Objekt sieht nun schon deutlich besser aus, allerdings fehlt der „alte“ Touch, der Gebrauchsspuren und Rost simuliert.
Schritt 4: Weathering für den „alten“ Metall-Look
Der Trick ist nun, ein sogenanntes „Weathering“ anzuwenden – also das Objekt bewusst so aussehen zu lassen, als wäre es schon viele Jahre an der frischen Luft gelegen. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, Weathering zu betreiben, und auf diese Weise lassen sich 3D-Ausdrucke ebenso wie herkömmliche Revell-Modelle „verschönern“. Ein einfacher und sehr günstiger Weg ist aber, schwarze Farbe auf das Modell aufzutragen und diese mit einem Tuch zu verwischen, während sie noch feucht ist. So bleibt das Schwarz vor allem in Ritzen und Fugen hängen, wodurch ein entsprechend „alter“ Look entsteht.
Nun muss das Kunstwerk nur noch ein letztes Mal trocknen und kann anschließend verwendet werden. Dazu befestigt man es entweder mit Klebestreifen an der Wand (die gleichen, die man etwa auch für Bilder verwenden würde), oder man verwendet wirklich starke Magneten. Daraufhin kann man das Medaillon als Handtuch- oder auch als Schlüsselhalter verwenden.
Anzumerken ist an dieser Stelle ein Fail meinerseits: Ich hatte mich für die Magneten entschieden, allerdings waren sie zu schwach, weshalb der Halter immer wieder verrutscht ist. Nun fungiert er stattdessen als Kühlschrankmagnet, und für die Handtuchhalter-Thematik habe ich eine andere Lösung gefunden, von der ich später mal berichten werde.
Summa summarum möchte ich mit diesem Projekt aber vor allem zeigen, was für einen schönen Effekt Weathering bei DIY-Projekten haben kann – zumindest, wenn man auf hässliche alte Dinge steht.