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Wandern in Hietzing: Die Drei-Hügel-Tour

Wandern ist in Österreich ein Volkssport, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Jedoch denken die meisten Menschen dabei an Bundesländer wie Kärnten oder Tirol, nur wenige haben dabei die Wiener Stadtwanderwege im Kopf – und noch weniger Menschen denken daran, im Stadtgebiet Wiens wandern zu gehen. Dabei ist das allein wegen der verschiedenen Parks und Grünflächen gut möglich. Ein gutes Beispiel dafür ist der Prater, welcher über einen eigenen Stadtwanderweg verfügt. Ein anderes Beispiel ist Hietzing: Hier habe ich eine Wanderroute erstellt, die über die drei größten Gipfel des Bezirks – den Küniglberg, den Roten Berg und den Lainzer Tiergarten – führt. Ich nenne die Route bezeichnend die „Hietzinger Drei-Hügel-Tour“.

Wandern in Hietzing: Die harten Fakten zur Route

Ich habe die Route im Detail über die App komoot geplant. Hier können gewisse Points of Interest festgelegt werden, die dann zu einer Rote verbunden werden – inklusive Fakten zu Länge, Dauer, Höhenmeter und Schwierigkeit. Außerdem wird die Route auf einer digitalen Karte angezeigt.

Der Vollständigkeit halber sei aber gesagt, dass die App nicht alles weiß. Gerade bei Ein- und Ausgängen zu Parks tut sich komoot manchmal schwer, weshalb ich in Schönbrunn ein wenig von der vorgeschlagenen Route abgewichen bin. Im Lainzer Tiergarten wiederum war es so nett, dass ich eine kleine Ehrenrunde gedreht habe. Auf dem Rückweg habe ich mich anstatt für die Straße für den Gehweg entlang des Wienflusses entschieden.

Die Route der Hietzinger Drei-Hügel-Tour

Wir starten die Route an der U-Bahn-Station Hietzing, und hier endet sie nachher auch wieder. Der Startpunkt ist also perfekt mit den Öffis erreichbar. Von hier geht es in den Schlosspark Schönbrunn, durch welchen man flaniert und – man ahnt es schon – den Hügel der Gloriette erklimmt.

Die Gloriette im Winter. Ohne Touristen. Wegen Corona.

Bei der Gloritte halten wir uns wiederum rechts und gehen nachher beim Emu-Gehege links, um den Schlosspark anschließend über das nordöstliche Tor zu verlassen. Anschließend bewegen wir uns durch Hietzinger Villen-Wohngebiete, also unter anderem die Gloriettegasse, die Alois-Kraus-Promenade und die Veitingergasse, bevor wir den nächsten Hügel erreichen: Den Roten Berg.

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Der Rote Berg ist ein Naherholungsgebiet in Ober St. Veit. Hier gibt es unter anderem einen Wasserspielplatz, einen normalen Spielplatz, einen Fußballplatz und – essentiell für Wanderer – Toiletten. Der eigentliche „Gipfel“ ist eine unspektakuläre Feuerstelle, man hat aber von einer der Wiesen einen netten Blick auf die Stadt.

Blick vom Roten Berg auf Wien.

Wenn wir den Roten Berg auf der anderen Seite wieder verlassen, gelangen wir zurück auf die Veitingergasse, der wir eine Zeit lang folgen, bevor wir den Lainzer Tiergarten über das St. Veiter Tor betreten können. In diesem gewaltigen Erholungsgebiet stehen uns verschiedene Wanderziele zur Verfügung. Ich habe mich für den Gipfel dieses Hügels – den Wienblick – mit einem anschließenden gastronomischen Besuch im Rohrhaus entschieden.

Nomen est Omen: Der Wienblick bietet einen Blick auf Wien.

Vom Rohrhaus bewegen wir uns nördlich in Richtung Nikolaitor, über welchen wir den Lainzer Tiergarten wieder verlassen. Wie man von hier zurück zur Kennedybrücke kommt, ist Geschmackssache: Entweder man flaniert noch ein wenig durch die Villengegend oder man bewegt sich weiter Richtung Wienfluss, um dort den Joggern und Radfahrern auszuweichen. Beide Wege führen zurück zum Ziel. Und wer schon vorher müde ist, der kann jederzeit über eine der anderen Stationen in die U4 einsteigen.

Gastronomie auf der Hietzinger Drei-Hügel-Tour

Freilich ist es immer ratsam, ein wenig Wasser und Proviant für unterwegs einzupacken. Im Lainzer Tiergarten können die Wasserflaschen problemlos aufgefüllt werden. Zugleich mangelt es aber auch nicht an Lokalen, die wegen ihrer üppigen Schnitzel allesamt einen Besuch wert sind. Namentlich sind dies der Tirolerhof in Schönbrunn, das Gasthaus Lindwurm beim St. Veiter Tor und die Restaurants im Lainzer Tiergarten – also das Rohrhaus und die Hermesvilla.

Fazit: Eine nette Wanderung innerhalb Wiens

Zugegeben: Es gibt coolere Abenteuer auf diesem Planeten. Aber diese sind nicht immer verfügbar. Und wer den Rundumadum und die Stadtwanderwege schon hinter sich hat, aber trotzdem nach einem Kick innerhalb Wiens sucht, der ist mit dieser Wanderung durch Hietzings Villenviertel und Grünflächen gut beraten. Man legt nicht gerade eine kurze Strecke zurück und wird dazwischen immer wieder mit einer guten Aussicht belohnt. Wer Glück hat, der sieht im Lainzer Tiergarten sogar Wildschweine. Außerdem gehört die Gastronomie mitunter zum Besten, was diese Stadt zu bieten hat – zumindest, wenn man auf Fleisch und Bier steht. Für einen Halbtag am Wochenende also nicht die schlechteste Wahl.

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