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Ubud auf Bali: Kack-Kaffee und moderne Kunst

Dieser Tier kann Kaffee kacken. (c) By ßlåçk Pærl - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27230651

Dieser Tier kann Kaffee kacken. (c) By ßlåçk Pærl – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27230651

Bali hat zwei größere touristische Zentren; und das Gegenstück zum lauten, dreckigen, von Abschaum frequentierten Kuta heißt Ubud. Während sich in Kuta die Proleten die Kante geben, ist Ubud bekannt dafür, hauptsächlich europäische Kulturtouristen anzuziehen. In erster Linie bedeutet das, dass sich Galerien mit moderner balinesischer Malerei aneinander reihen – wer so etwas aber lieber zuhause an einem verregneten Sonntagnachmittag im Mumok genießt, kommt auch anderweitig auf seine Kosten. Zum Beispiel mit Kack-Kaffee.

Das ist kein Scherz: Es gibt hier ein Tier, den Paradoxurus, das die Kaffeebohnen verspeist und anschließend wieder ausscheidet – die Bohnen werden dann aufgesammelt und Kaffee daraus gemahlen. Durch die Vorverarbeitung über Bakterien im Magen des Katzentieres (das aber eher wie ein Frettchen aussieht), bekommt der Kaffee eine gewisse Würze. Wir befanden: Lecker.

Außerdem haben wir uns so manchen Tempel angesehen. Meine intellektuelle Nähe zu Indien und somit auch dem Hinduismus dürfte bekannt sein – und entsprechend fasziniert mich auch der balinesische Hinduismus, der sich vom indischen aber stark unterscheidet, nicht zuletzt durch chinesische Einflüsse. Eine Tour durch die Tempel ist bereichernd, durch mangelnde Beschilderung allerdings nicht allzu lehrreich. Auch das Wissen der lokalen Bevölkerung lässt zu wünschen übrig.

Stefan: „Wann wurde dieser Tempel errichtet?“
Einheimischer: „Nun ja… 1936 wurde er von den Holländern entdeckt… vermutlich also älter als dieses Jahr.“
Es handelte sich um Felsentempel, die schon einige hundert Jahre alt sein dürften. Die Jahreszahl hatte er von einem Foto abgelesen.

Zwecks Fortbildung habe ich mir in einem ubudianischen Buchladen ein Fachbuch gekauft. Schade, dass die Hitze meine Motivation zum Lesen trübt.

Inzwischen sind wir weiter gezogen, an einem gänzlich anderen Ort liege ich auf einem Balkon und lausche dem kühlenden Regen. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden wird.

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