Wer in Wien lebt und sich ein wenig bewegen, aber nicht allzu sehr verausgaben möchte, der ist mit dem Stadtwanderweg 6 gut bedient, der durch den Maurer Wald führt. Hier gibt es relativ wenig Steigungen, wodurch die Strecke auch für jene Wanderer geeignet ist, die ihr nicht die volle Aufmerksamkeit schenken wollen – weil sie etwa am Vorabend ein paar Bier über den Durst getrunken haben, mit dem Kinderwagen unterwegs sind (wie zwei Väter, die wir beobachtet haben) oder sich parallel zum Wandern die Zeit mit anderen absurden Hobbies wie Geocaching (wie eine Gruppe, der wir begegnet sind) oder dem Handy-Spiel „Pokemon Go“ (so wie es bei uns der Fall war) beschäftigen wollen… Lange Rede, kurzer Sinn: Der Stadtwanderweg 6 bietet wenig Highlights, ist für eine halb-motivierte Outdoor-Aktivität aber eine willkommene Alternative zu anderen Routen.
Die Anreise erfolgt mit der Straßenbahnlinie 60 bis zur Endstation Rodaun – nebenbei bemerkt der gleiche Ort, von dem man auch zu Fuß bis nach Mariazell gehen kann. Die Länge des Weges wird von der Stadt Wien mit 12,5 Kilometern, die Gehzeit mit 4 bis 4,5 Stunden beziffert – unsere eigene Aufzeichnung mit Runtastic kam auf 14,36 Kilometer, inklusive Pausen waren wir 3 Stunden und 21 Minuten unterwegs, die 376 Höhenmeter fallen im Vergleich zu anderen Strecken wie gesagt eher bescheiden aus.
Als Möglichkeit zum Einkehren gibt es die „Wiener Hütte„, die sich aber leider vor allem durch eine recht uninspirierte Atmosphäre und unfreundlicher Personal auszeichnet – wir empfehlen eher, sich ein Picknickbrot zu schmieren und dieses zum Beispiel kurz vor Erreichen der Hütte auf einer Bank sitzend zu verzehren. Alternativ kann man natürlich auch in Rodaun oder in Kaltenleutgeben etwas essen.
Eine Orientierung für die Strecke bietet wie immer die untenstehende GPS-Karte.