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Der trassXpress auf die Schmittenhöhe ist teuer und die Gastronomie ist mau – aber das Panorama ist unschlagbar

Blick auf die Schmittenhöhe.

Im Rahmen unseres Urlaubs am Zeller See hat es sich aufgedrängt, auch einen weiteren Touristenmagneten zu frequentieren: Die Schmittenhöhe, inklusive entsprechender Fahrt mit der Gondel im trassXpress. Abfahrt ist in Zell am See, von dort geht es hinauf auf rund 2000 Meter Höhe. Die Preise dafür können sich sehen lassen: Wir haben für das Sommerticket pro Erwachsenen happige 29,50 Euro (für Hin- und Rückgahrt) bezahlt. Alle weiteren Preise für die Gondel-Tickets des trassXpress können unter diesem Link abgerufen werden.

Teure Gastro mit Musik aus den 80ern

Mehr als fünf Euro für einen Radler zahlt man dann beim Besuch eines Lokals in der Nähe der Gondel – selbiges, die „Schnaps Hans Bar„, bietet auch einen „Schnaps Drive-in“, welcher wohl vor allem im Winter bei diversen Apres-Ski-Aktivitäten genutzt wird.

Da der Burger dort nur geringfügig mehr kostete als ein simples Schinken-Käse-Toast, entschieden wir uns für ersteres. Der war nicht der schlechteste, aber bestimmt auch nicht der beste Burger, den ich bisher um einen solchen Preis gegessen habe. Das Fleisch-Stückchen zwischen dem Brot hatte in etwa die Dicke und Würze eine Mc-Donalds-Burgers.

Als Ausgleich für die saftigen Preise wird man mit der käsigsten Musik verwöhnt, die die 80er zu bieten hatten – von „Purple Rain“ bis „Senza Madonna“ wird nichts ausgelassen. Moderiert wird dies von einem äußerst motivierten „DJ“ mit verführerisch-tiefer Barry-White-Stimme, der bei dieser Gelegenheit auch Recht gerne von diversen „Doktorspielchen“ erzählt.

Die Kellner haben uns versehentlich das Besteck in der Eile (man war bestrebt, uns rasch zu versorgen) zwei Mal gebracht und das überflüssige Besteck daraufhin mit bloßen Fingern aus dem Teller gefischt. Dabei legten sie Wert auf körperliche Nähe. Der Desinfektionsmittel-Spender beim Klo war leer. Die Zahlung mit Karte ist erst ab 35 Euro möglich.

Das alles mag wenig ansprechend klingen, aber es wirkte uns noch immer attraktiver als die anderen Hütten, aus dessen Lautsprechern die übliche Apres-Ski-Kakophonie dröhnte. Selbigen Hütten sind wir gleich komplett fern geblieben.

Aber die Aussicht ist es trotzdem wert!

Ist die Schmittenhöhe also ein kompletter Reinfall? Mitnichten! Denn alleine die Aussicht auf die Berge der Umgebung kompensiert die hohen Preise ebenso wie die schlechte Musik.

Und es gibt vor Ort diverse Wanderwege verschiedener Schwierigkeitsgrade, so können Familien zum Beispiel den nett beschrifteten „Sissi-Rundwanderweg“ problemlos bewältigen. Infotafeln bieten hier nette Details zur Kaiserin. Wusstet Ihr etwa, dass sich Sissi einen Anker auf die Schulter tätowieren ließ? Mir war das neu.

Und wer möchte, der kann sich ja eine Jause mitnehmen – beziehungsweise ganz auf die Gondel verzichten und den Berg per pedes erklimmen, falls er sich selbst fit genug dafür fühlt.

Panorama beim Sissi-Rundwanderweg auf der Schmittenhöhe.
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