Paphos auf Zypern ist – gemeinsam mit der dänischen Stadt Aarhus – die europäische Kulturhauptstadt 2017. Wir sind im Frühjahr 2016 dort hin gereist und haben uns mal angesehen, was das Örtchen im griechischen Teil der Mittelmeer-Insel zu bieten hat. Dabei haben wir wie so oft festgestellt, dass das Land als Ganzes unterschätzt wird: Ähnlich wie Malta genießt Zypern den zweifelhaften Ruf eines Sauf-Paradieses für kulturdesinteressierte mitteleuropäische Mittelmeer-Touristen – tatsächlich gibt es dort aber allerlei spannende Dinge zu entdecken.
Königsgräber und der archölogische Park
In Paphos selbst sollten Abenteurer auf keinen Fall die Königsgräber auslassen – sie sind eines der Entdecker-Highlights von Zypern. In dieser gewaltigen Nekropole spaziert man von Höhle zu Höhle, von Grab zu Grab, und schaut sich an, wo die reichen Leute dieser Gegend früher (vermutlich etwa um das dritte Jahrhundert von Christus) begraben wurden.
Kombinieren mit diesem Besuch sollte man einen Trip zum archäologischen Park von Paphos. Wie an so vielen Stellen in Zypern (und überhaupt im gesamten Mittelmeerraum) kann man hier recht schön die Ruinen historischer Gebäude – in diesem Fall römische Villen aus dem 2. und 3. Jahrhundert – besichtigen. In einem separaten Gebäude gibt es außerdem eine recht beeindruckende Sammlung antiker Mosaike.
Seltsame Höhlen und Aphrodite-Bier
Und dann gibt es noch diese Sache abseits der abgetretenen Pfade, die wir nicht genau zuordnen konnten, aber recht unterhaltsam fanden: Wer die „Leonoros Apostolou Pavlou“ von der Küste in Richtung Norden hoch spaziert, der entdeckt am Wegesrand immer wieder Eingänge zu kleineren Höhlen. Hierbei scheint es sich auch um diverse Gräber zu handeln – ausgeschildert war hier im Jahr 2016 aber noch nichts. Wer hier durch die dunklen, leeren Höhlengänge kraxelt, der fühlt sich ein wenig wie Lara Croft, beziehungsweise Indiana Jones. Mysteriöse, mit Stofffetzen behangene Bäume an den Höhleneingängen tragen zu diesem Gefühl ebenfalls bei.
Zum Ausklingen seines Tages kann der Höhlenforscher sich dann schließlich belohnen – mit einem kühlen Bier. Hier empfehlen wir, auf das heimische Craft Beer zu setzen: Die „Aphrodites Rock Micro Brewery“ wird von ein paar britischen Expats betrieben und braut Pale Ales ebenso wie Lager und dunkle Biere. Im Hafen von Paphos wird das Bier in ausgewählten Lokalen kredenzt – wer aber auch hier abenteuerlustiger ist, kann mit dem Auto in die Brauerei per se fahren. Diese befindet sich irgendwo in der Pampa (weshalb der Fahrer leider nur begrenzt in den Genuss des kühlen Gerstensafts kommt); ein Besuch zahlt sich aber allein deswegen aus, weil die Betreiber sich gerne Zeit nehmen, um ein wenig von der Gründung ihres kleinen Ventures erzählen. Essen gibt es dort auch – schade nur, dass sich in meiner Pizza ein dickes, schwarzes Haar fand.