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Mit dem Auto durch Indien

Nun muss ich also mit meinem kaputten Koffer irgendwie von Mahabalipuram an den Stadtrand von Chennai kommen, wo Bekannte ein Haus besitzen und ich für eine Nacht unterkommen kann, bevor ich meine Reise fortsetze. Öffentliche Verkehrsmittel bringen mich höchstens in das Zentrum Chennais, und so brauche ich ein Auto. Vor dem größten Tempel der Stadt spreche ich daher den Fahrer eines weißen Ambassador – stilvolle indische Oldtimer – an, ob er mich an mein Ziel fahren könne. Das genaue Ziel wisse ich nicht, aber ein Anruf bei den Bekannten und Google Maps werden uns schon den Weg weisen.

Er verlangt rund 1000 Rupien, und wir düsen gemeinsam in seinem weißen Oldtimer durch die südindische Landschaft – immer an der Küste entlang, zu unserer rechten Seite das Meer. Die Straßen sind außerordentlich gut, merke ich an. Er nickt. Ob er oft Touristen in andere Städte fahre? „Ja“, sagt er. Einen Europäer habe er gar quer durch Indien gefahren, bis nach Bombay rauf, und dazwischen hätten sie immer wieder Halt an unterschiedlichen Orten gemacht, die der Gast sehen wollte. Gekostet hat das 3000 Rupien pro Nacht, plus Benzin, Essen und Unterkunft.

Ich denke an den kaputten Koffer im hinteren Teil des Wagens und stelle fest, dass diese Idee gar nicht mal so schlecht ist: Zwar ist die Reise teurer als mit dem Zug, aber billiger als Fliegen – und deutlich angenehmer, da keine Verkehrsmittel gewechselt werden müssen, lästige Security-Checks entfallen. Zudem ist man deutlich flexibler und erreicht Orte, die mit Zügen und Bussen nur schwer, mit dem Flugzeug überhaupt nicht erreichbar sind. Wirklich Sinn macht das aber erst mit zwei oder drei Mitreisenden – denn so können die Kosten aufgeteilt werden.

Ich mache mir selbst eine geistige Notiz, dass ich dieses Abenteuer zu einem späteren Zeitpunkt in meinem Leben noch nachholen möchte.

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