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Ein Moment: Indische Straßenhunde

Mein Weg in die Arbeit ist inzwischen sehr routiniert: Einmal über die Straße, dann über die Kreuzung, nach rechts, links, wieder rechts schauen und die Kopfbewegung während des Gehens stetig wiederholen – kann ja doch sein, dass mal wieder jemand gegen die Fahrtrichtung fährt. Dann Zeitung kaufen, während des Gehens bereits die ersten Mails auf dem Handy lesen, Papaya als Vormittags-Snack beim Papaya-Mann kaufen. Und: Straßenhunden ausweichen.

Heute gesehen: Zwei Exemplare paaren sich vor einem Straßenstand, an dem Essen verkauft wird. Sie wirken nicht so, als würde es ihnen Spaß machen – eher so, als sei das die erste echte körperliche Anstrengung in ihrem Leben. Ein paar Meter weiter sitzen andere Hunde auf der Straße und schauen dem Treiben stoisch zu. Sie sind teilnahmslos, emotional vollkommen unberührt. Die Rikschas, die sich den Weg durch den Verkehr Bombays bahnen, müssen ihnen ausweichen. Der Hund regiert die Straße. Wieder ein paar Meter weiter schläft ein Viech unter einem LKW.

Indien ist ein Hindu-Land, ein vegetarisches Land, ein tierfreundliches Land. Daran würde auch ein sportliches Großereignis nichts ändern. Man ko-existiert. Eigentlich nett – in dem Laden mit dem koitierenden Kötern würde ich aber trotzdem nicht mein Frühstück kaufen.

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